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Kommunikation als Chance in der Krise

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„Loyale Kunden sind die wichtigste und beständigste Einnahmequelle; ohne sie gibt es kein organisches Wachstum – sich das klarzumachen, ist in einer Rezession wichtiger denn je. Marketing ist daher unverzichtbar. Diese Ausgaben sind ‚gute Kosten‘ und absolut notwendig, um mit Stammkunden und anderen Kunden Umsätze zu erwirtschaften.“ – So der Harvard Business Manager. Wer seine Marketing-Ausgaben mit dem Rasenmäher kürzt, spart also auch an der falschen Stelle. In Krisenzeiten sei das Skalpell daher das bessere Instrument.

Konzentration auf das Wesentliche

Reduktion aufs Notwendige und Sinnvolle, Verzicht auf Überflüssiges und Verzichtbares: Dafür kommen Rezessionsphasen wie gerufen. Sie bauen den entsprechend hohen Druck auf, um sich von unrentablen und kräftezehrenden Maßnahmen zu verabschieden. Manch alter Zopf kann nun endlich abgeschnitten werden, das Verständnis ist ungleich größer als in Zeiten des Wachstums. Allerdings sollte man nicht das falsche Schwein schlachten, um es mit Churchill zu sagen.

Typische Verhaltensmuster in der Krise

In Kommunikation und Marketing beobachten wir seit einem Jahr folgende Phänomene:

  • Die Ängstlichen: Kopf in den Sand und sich nicht bewegen. Kommunikations- und Marketingbudgets werden eingefroren, Entscheidungen für eine Neuausrichtung werden vertagt. Nichts geht mehr, warten auf bessere Zeiten.
  • Die Sturen: einfach immer weiter machen, als wäre nichts geschehen. Bloß nicht vom bekannten Pfad abweichen, nichts hinterfragen, wir kommen da schon irgendwie durch und dann geht alles weiter wie zuvor.
  • Die Nervösen: aufgeregter Aktionismus, alle Register ziehen und aus allen Rohren feuern. Ganz schnell alle Social-Media-Kanäle bedienen, möglichst viele Themen besetzen von der Spende für die Tafel über Smart City und Nachhaltigkeit bis hin zum Recruiting. Wann, wenn nicht jetzt!
  • Die Taktiker: die Gelegenheit beim Schopf packen, schnell Fakten schaffen im Verteilungskampf um die Budgets und Hindernisse aus dem Weg räumen, um die Dinge nach vorn zu treiben, die man schon lange initiieren wollte.

Krisen bauen Druck auf, um sich von alten Zöpfen und unrentablen Maßnahmen zu verabschieden. Nur eines sollte man nie vergessen: Kundenbindung ist der wichtigste Ansatz, um das Unternehmen und seine Marke stabil zu halten. #trurnitBlog @trurnitGruppe http://trurn.it/yTRP

Chancen für Energieversorger

Alle Verhaltensweisen haben ihre Motive und ihre Berechtigung und sogar alle vier können funktionieren, nur vielleicht nicht gleichzeitig… Die Frage ist nur, ob sie von Vorteil für die Unternehmen sind. Denn jedes Unternehmen hat einen Anspruch auf die bestmögliche Kommunikation und wirkungsvolles Marketing. Werfen wir daher einen Blick auf Chancen, die sich für Kommunikation und Marketing in der Energiewirtschaft gerade bieten:

  • Strom, Gas, Wasser decken Grundbedürfnisse der Bevölkerung und sind unverzichtbar für jegliches wirtschaftliche Treiben. In Zeiten einer so umfassenden Krise, wie wir sie gerade erleben, entsteht ein enormes Sicherheitsbedürfnis gegenüber diesen unverzichtbaren Leistungen. Die kommunikative Chance besteht darin, sich gerade jetzt als das Unternehmen vor Ort zu positionieren, das mit größter Verlässlichkeit und in nachbarschaftlicher Verbundenheit zu seinen Kunden liefert.
  • Kontakte sind stark reduziert, gesellschaftliche Verbindungen über Kultur, Sport und andere Aktivitäten weitestgehend gekappt, soziale Einrichtungen isoliert und finanziell strapaziert. Stadtwerke und regionale Energieunternehmen können jetzt ihre Netzwerke aus kommunalen Zusammenhängen, Sponsoringaktivitäten und sozialem Engagement einsetzen, um in ihrer Region treibende Kraft der Solidarisierung und Loyalisierung zu werden. Ein weiterer Pluspunkt in der Positionierung und für den Markenaufbau als Local Hero.
  • Stichwort Nachhaltigkeit: Krisen lassen uns auch über uns selbst nachdenken und über das, was wirklich zählt im Leben. Der kurzfristige Profit? Eher nicht. Nachhaltiges Handeln und Wirtschaften rücken einmal mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit. Lokale Energieunternehmen können genau dafür stehen – die Daseinsvorsorge ist in ihrer DNA verankert. Aufgabe der Kommunikation ist es nun, die Haltung und die Leistungen herauszustellen und ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Belege gibt es genug für eine authentische und glaubwürdige Kommunikation.

Kundenbindung – der Stabilitätsanker fürs Unternehmen

Zurück zum Ausgangspunkt: „Loyale Kunden sind die wichtigste und beständigste Einnahmequelle.“ – Kundenbindung ist der wichtigste und beständigste Ansatz, um ein Unternehmen und seine Marke stabil zu halten. Wer seine Kunden jetzt darin bestätigt, eine gute und richtige Wahl getroffen zu haben, stärkt das Vertrauen in die Marke und veredelt die bisherigen Investitionen in Kundenzufriedenheit und Kundenbindung. Das ist es, was Kommunikation und Marketing für Unternehmen leisten können.

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