Das Wörtchen „gerne“ bedeutet ursprünglich „begierig, eifrig“ und geht auf in Formulierungen wie „gern haben, begehren, Gefallen finden“. Wie häufig und wann soll man es gebrauchen? Und darf man es in der geschäftlichen Korrespondenz überhaupt verwenden?
Ja, gerne! Aber in Maßen
In unserer Alltagssprache ist „gerne“ ein wirkungsvoller Aufheller für die vielen kleinen Tätigkeiten, die nun einmal anfallen. Verwenden Sie es. Es macht Ihre Briefe und E-Mails angenehmer und gefälliger.
Wie immer gilt dabei auch hier: Der inflationäre Gebrauch eines Wortes geht auf die Nerven. Niemand mag den Kellner, der bei der Begrüßung, bei der Bestellung, beim Servieren und beim Bezahlen an jeder passenden und unpassenden Stelle „gerne“ sagt. Verwenden Sie es also in der richtigen Dosierung, dann passt es auch.
„Korrespondenztipp: „Gerne“ liest man in Briefen und E-Mails gerne. Der inflationäre Gebrauch nervt.“
Vorsicht Falle
Achten Sie auf die Perspektive. Schreiben Sie aus Ihrer Sicht oder aus Sicht des Lesers? Verwenden Sie „gerne“ in Bezug auf Dinge, die Sie tun oder anbieten: „Wir beraten Sie gerne.“ „Gerne erklären wir Ihnen, wie es dazu gekommen ist.“ „Wir erstellen gerne ein individuelles Angebot für Sie.“
Wenn Sie aus Kundenperspektive schreiben – das sollten Sie grundsätzlich öfter tun – klingt „gerne“ gönnerhaft oder es wird sogar falsch. Auf den Satz „Da können Sie gerne vorbei kommen.“ reagieren manche mit „Das tue ich aber gar nicht gerne“. „Gerne“ machen, erledigen, tun wir Dinge – ob der Kunde etwas „gerne“ macht, das überlassen wir ihm am besten selbst. Deshalb lautet hier die Faustregel für Geschäftskorrespondenz: „Gerne“ immer im Zusammenhang damit verwenden, was wir tun, nie im Zusammenhang damit, was der Kunde tut.
Merke
Übrigens: Ob Sie „gern“ oder „gerne“ verwenden, ist vollkommen Ihnen überlassen. Einen Bedeutungsunterschied gibt es nicht. Und auch stilistisch gelten die beiden Formen als gleichwertig. Es gilt nur: Verwenden Sie dieses kleine Wörtchen – in Maßen und richtig. Ihr Leser wird es Ihnen danken.
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